Donnerstag, 26. Mai 2011

Neues aus der (Landes) Anstalt für Weinbau in Veitshöchheim für die Zellertaler-Weinfreunde

Sommerpflege und Behandlung von Frostschäden an den Reben

Gerade zur rechten Zeit hatte die Vorstandschaft der Zellertaler-Weinfreunde den Weinbau-Techniker, Herrn Josef Engelhart, von der Landesanstalt für Weinbau für ein Seminar engagiert. Hatte doch in der Nacht vom 03. Mai der Frost auch in unserer Region enorme Schäden an den Rebstöcken angerichtet. So erhofften sich die 21 Teilnehmer gerade dazu viele wertvolle Informationen.

Der 1. Vorsitzende der Zellertaler Weinfreunde, Alexander Kraushaar, begrüßte den Gast und natürlich die interessierten Teilnehmer auf dem Drachselsrieder Weinberg. Die gute Nachricht vom Weinbautechniker, der Reben-Besitzer muß seine Stöcke nicht abschreiben oder entfernen beruhigte ungemein. Die Anwesenden erfuhren, daß die Rebstöcke über einen Schutzmechanismus verfügen. Nach einiger Zeit bilden sich neue Triebe. Man läßt diese nach oben wachsen ( etwa 5 bis 7 Augen). Sind die neuen Austriebe nicht geeignet oder bilden sich keine, treibt der Rebstock über der Pfropfstelle erneut.

Herr Engelhart zeigte dies an den Pflanzen der Weinberganlage Festl und Kraushaar. Also nicht verzagen! Nach ca. 3-4 Wochen verholzen die durch den Frost geschädigten Triebe und sollten entfernt werden. Bei dem Trieb, der aus der Pfropfstelle neu gezogen wird, also den Grundstock für eine neue Rebe bildet, den alten Rebstamm keinesfalls  in diesem Jahr entfernen! Leider kann in dieser Saison nicht mit einer vollen Ernte gerechnet werden.


Anschließend zeigte Her Engelhart an einer Birstaler-Muskat – Container-Rebe wie ein Rebstock richtig gepflanzt wird. Er wies darauf hin, daß beim Angießen  k e i n  Dünger gegeben werden darf, weil die feinen Wurzeln sonst verbrannt werden und eine Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist. Um die Blatt-und Stammbildung voran zu treiben, müssen die ersten beiden Jahre die Gescheine (Blüten mit anschl. Traubenbildung) entfernt werden. Die jungen Pflanzen sollten bei großer Trockenheit einmal pro Woche gegossen werden. Dabei kein kaltes Wasser aus dem Gartenschlauch, sondern abgestandenes Wasser in der Gießkanne verwenden und die jungen Blätter nicht mit zu kaltem Wasser benetzen.



Zur Pflanzendüngung riet uns der Seminarleiter biologischen Dünger oder Kompost zu verwenden. Da meist zu wenig Magnesium in unserem Boden enthalten ist mit Ciseritgaben nach zu helfen. Während der Düngezeit, Juni und Juli, alle 14 Tage einen Joghurt-Becher Dünger möglichst in Wasser aufgelöst, einarbeiten (über Nacht ansetzen), am besten vor dem Vollmond. Sehr gut eignet sich auch Erdbeerdünger, der sowieso über einen erhöhten Magnesiumanteil verfügt.



Der 1. Vorsitzende, Alexander Kraushaar, bedankte sich im Namen des Vereins und der Anwesenden für die wertvollen Informationen.

Im Anschluß an das Seminar stand Herr Engelhart den Teilnehmern  noch für weitere Fragen zur Verfügung. 

Drachselsried, Mai 2011